Neuro­anatomische Grundlagen des kranio­mandi­bulären Systems

Das Nervensystem mit seinen peripheren und zentralen Anteilen ist ein komplexes und zusammenhängendes System, das sich zwar in einzelne Bausteine aufteilen lässt, die aber untrennbar miteinander kommunizieren. Das Zentralnervensystem (ZNS) benötigt Informationen aus der Peripherie, um die entsprechenden motorischen Aktivitäten und Funktionen planen und steuern zu können. Betrachten wir den motorischen Kortex im Gyrus praecentralis und die somatotopische Repräsentation der kontralateral dargestellten Muskulatur (Homunculus) ebenso wie den sensorischen Anteil, fällt der erhebliche Anteil des kraniomandibulären Systems (CMS) auf. Viele Informationen werden nicht bewusst wahrgenommen, sondern unbewusst und ebenfalls effektiv weiterverarbeitet. Die meisten Informationen aus dem CMS werden im Hirnstamm, dem Truncus encephali, bestehend aus Mittelhirn (Mesencephalon), Brücke (Pons) und verlängertem Rückenmark (Medulla oblangata) verarbeitet.

Schupp, W., Boisserée, W.

erschienen in
Manuelle Medizin 2016;54:205-211